Indikatoren:
Welche Anhaltspunkte können auf Menschenhandel hinweisen?
Indikatorenlisten können als Hilfsmittel zur Identifizierung Betroffener von Menschenhandel dienen. Sie können fachliche Expertise nicht ersetzen, aber eine Einschätzung unterstützen. Nicht immer treffen dabei alle Indikatoren zu, obwohl eine Person von Menschenhandel und/ oder Ausbeutung betroffen ist. Gleichzeitig können Indikatoren zutreffen, obwohl keine Ausbeutungssituation vorliegt. In der Einschätzung sollten nicht nur die aufgeführten Indikatoren einbezogen werden, sondern auch das Verhalten der Person sowie die äußerlichen Umstände.
Menschenhandel und Ausbeutung ist nicht an Geschlecht oder Nationalität/ Herkunft geknüpft. Zudem ist ein Grenzübertritt nicht erforderlich, da Menschenhandel und Ausbeutung auch innerhalb von Landesgrenzen stattfinden können.
Hier findest du verschiedene Indikatoren, wobei wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben:
Persönliche und soziale Verwundbarkeit
- Zugehörigkeit zu besonders verletzlicher Gruppe (z. B. irregulärer Aufenthalts-/ Beschäftigungsstatus, Wohnungslosigkeit, ethnische Minderheit, Behinderung, Armut)
- Keine/ geringe Kenntnisse über eigene Rechte, lokale Gesetze oder Sprache
- Angst oder Misstrauen gegenüber Behörden
- Person scheint unter Drogeneinfluss zu stehen
- Teil einer geschlossenen Gemeinschaft mit Kontaktverbot nach außen
- Rekrutierung über Online-Werbung und -Anzeigen
Zwang, Kontrolle und Gewalt
- Person wird überwacht und kontrolliert (persönlich oder digital)
- Isolation, Einschränkung der Bewegungs-/ Entscheidungsfreiheit, Person wird überallhin begleitet
- Betroffene Person lässt andere antworten, wenn sie angesprochen wird
- Person erlebt Zwang, Nötigung, Gewalt (physisch, psychisch, spirituell) / ihr selbst oder ihr nahestehenden Personen wird Gewalt angedroht
- Der betroffenen Person wird angedroht, Informationen über sie zu veröffentlichen/ weiterzugeben oder sie bei Behörden anzuzeigen
- Die Person wurde entführt
Psychische und physische Anzeichen
- Verhalten wirkt z.B. ängstlich, eingeschüchtert, unruhig, nervös, unsicher, misstrauisch, vermeidet Augenkontakt
- Sichtbare Verletzungen oder Unterernährung
- Anzeichen psychischer oder sexualisierter Gewalt
- Abhängigkeit von Täter*innen (z.B. emotional, finanziell, spirituell, materiell)
- Person wirkt instruiert/ als hätte ihr jemand genau gesagt, was sie sagen oder tun soll
Wohn- und Lebenssituation
- Unangemessene oder überfüllte Unterkunft
- Schlafplatz am Arbeitsort
- Orientierungslosigkeit (z.B. keine Kenntnisse über Aufenthaltsort oder eigene Wohnadresse)
- Person wurde getäuscht über Wohn-, Arbeits- oder Lebensbedingungen
Arbeitsbedingungen und Ausbeutung
- Zwang zur Arbeit, keine oder kaum freie Tage, extrem lange Arbeitszeiten
- Kein oder kaum Arbeitslohn
- Person darf nicht selbst über Geld verfügen
- Die Person muss hohe Schulden abbezahlen (z.B. für Reise, Unterkunft, Vermittlungsgebühren)
- Person hat Angst vor Bestrafung, wenn sie die Ausbeutungssituation verlässt
- Kontrolle durch Arbeitgeber*innen über Lebensgrundlagen wie Nahrung, Hygiene, medizinische Versorgung
Dokumente und rechtlicher Status
- Wichtige Dokumente wurden der Person abgenommen oder sind gefälscht
- Angst vor Abschiebung oder Offenlegung des Aufenthaltsstatus
- Erzwungene Lügen gegenüber Behörden
- Betroffene Person wird mit Polizeianzeige oder (angeblichen) Behördenkontakten eingeschüchtert
Arbeitssituation
- Lange Arbeitszeiten, kaum Erholungstage
- der Person war vorher nicht bekannt, dass sie in der Prostitution arbeiten soll
- der Person war bekannt, dass sie in der Prostitution arbeitet, aber nicht unter welchen Bedingungen
- Täuschung über den Inhalt oder die Rechtmäßigkeit des Arbeitsvertrags, rechtliche Dokumente oder die Erlangung eines legalen Migrationsstatus
- Nichteinhaltung von arbeitsrechtlichen Grundlagen (z. B. Anmeldung, Vertrag, Sozialversicherung, Möglichkeit der Krankmeldung)
- Betroffene können nicht artikulieren, welche sexuellen Praktiken (nicht) angeboten werden oder dürfen diese nicht selbst bestimmen (insbesondere gewaltvoller oder ungeschützter Geschlechtsverkehr)
- die Person bestimmt die Preise nicht selbst und muss Einnahmen abgeben
- Festgelegter Mindestbetrag muss verdient werden
- Bordellbetreiber*in/Zuhälter*in hat einen bestimmten Übernahmebetrag für die Person bezahlt, den diese zurückzahlen muss
- Häufiger Wechsel des Arbeitsorts (teilweise zusammen mit anderen Betroffenen) und/ oder Unwissenheit über den aktuellen Aufenthaltsort
- Bordelle oder ähnliche Einrichtungen, die ausschließlich Personen mit bestimmten Merkmalen (z. B. Nationalität, geschl. Identität, Alter) bewerben
- Die Person wird dazu gezwungen, andere Menschen für den Sexhandel zu rekrutieren, auszubilden oder zu kontrollieren
- Arbeitsplatz ist gleichzeitig Wohnort
Persönliche Situation
- Minderjährigkeit (zwangsläufig illegal)
- die Person wirkt verängstigt
- Ausnutzung einer Vulnerabilität (z. B. Familiäre Verhältnisse, Armut, Aufenthaltsstatus, sexuelle Orientierung, geschl. Identität)
- Keine Sprachkenntnisse oder Sprachkenntnisse, die lediglich aus sexbezogenen Worten bestehen
- Unterkunft wird von einer großen Anzahl wechselnder Menschen besucht
- Person trägt häufig aufreizende Kleidung (oftmals nicht dem Wetter angemessen)
- Person besitzt neuerdings mehrere (teure) Taschen, Schuhe, Kleidung und Accessoires
- Kein freies Verfügen/ Verwalten finanzieller Mittel
- Übermäßige emotionale Abhängigkeit von Partner*in
- Partner*in erwartet, dass die Person Sex mit fremden Menschen hat
- Erwartung (hohe) Schulden des*der Partner*in durch Prostitution abzubezahlen (siehe Loverboy-Methode LINK)
- Von der Person wurden Nacktfotos/-videos (ohne ihr Einverständnis) gemacht, die als Druckmittel genutzt werden
- Online-Profile werden von anderen kontrolliert und verwaltet
Zwang, Kontrolle, Gewalt
- Person wird bedroht, misshandelt
- Gewalt gegen Familie (physische Gewalt oder deren Androhung)
- Drohung, die Familie oder Bekannte über die Tätigkeit zu informieren
- Drohung mit (noch) schlechteren Arbeitsbedingungen
- Androhung der Anzeige bei Behörden
- Ständige Begleitung durch Dritte
- Tätowierungen zur Markierung durch die ausbeutenden Personen
- Ausnutzung von kulturellen oder religiösen Überzeugungen (z. B. Voodoo, Juju) um Druck auszuüben
- Schwangere wird zu einer Abtreibung gezwungen und wird von einer Person begleitet, die mit dem medizinischen Personal kommuniziert
Arbeitsvertrag und Dokumente
- Kein (schriftlicher) Arbeitsvertrag
- Person kennt oder versteht die Inhalte des Arbeitsvertrags nicht (z.B. aufgrund fehlender Sprachkenntnisse oder kognitiver Hürden)
- Vertragsersetzung bei Arbeitsantritt (z.B. neuer Vertrag mit schlechteren Bedingungen)
- Täuschung oder bewusste Vermittlung falscher/ unklarer Informationen (z.B. über Arbeitsbedingungen, Löhne, Wohnsituation und rechtlichen Status)
- Keine Lohnabrechnungen oder Belege
- Keine Arbeitserlaubnis
- Illegale Beschäftigung
- Persönliche Dokumente werden beschlagnahmt oder einbehalten
Arbeitslohn
- Lohn wird vorenthalten, verspätet oder gar nicht gezahlt
- Übermäßige Abzüge vom Gehalt (z. B. für Unterkunft, Ausrüstung oder Vermittlungsgebühren)
- Bezahlung in Form von Sachleistungen anstatt Geld
- Kein Ausgleich oder Vergütung für Überstunden
- Manipulation der Löhne oder unklare Berechnung
- Lohn wird an Dritte gezahlt oder auf Konten ohne Zugriff der Betroffenen überwiesen
Arbeitsbedingungen
- Übermäßige Arbeitszeiten oder Arbeitstage ohne Pausen
- Arbeit unter gefährlichen, beschwerlichen oder gesundheitsgefährdenden Bedingungen ohne ausreichende Schutzausrüstung
- Keine soziale Absicherung (z. B. Kranken- oder Unfallversicherung)
- Keine Möglichkeit, die Arbeit selbstbestimmt zu beenden oder den Arbeitsplatz zu verlassen
- Beschäftigung im Niedriglohnsektor (insbesondere Landwirtschaft, Bau, Gastronomie, Pflege, Reinigung, Transport, Fleischindustrie oder dem Dienstleistungssektor)
Unterkunft
- Schlechte, überfüllte oder unhygienische Unterkunft
- Keine freie Entscheidung über die Unterkunft, starke Abhängigkeit von Arbeitgeber*in
- Unterkunft und Schlafplatz am Arbeitsplatz (z. B. in Lagerräumen)
Persönliche Situation
- Sprachbarrieren und fehlende soziale Netzwerke
- Irregulärer Migrationsstatus
- Ausnutzung persönlicher, familiärer oder wirtschaftlicher Vulnerabilitäten
- Drohungen gegenüber der betroffenen Person oder ihrer Familie
- Schuldknechtschaft oder Abarbeitung von Vorauszahlungen
Zwang und Kontrolle
- Kein Mitbestimmungsrecht über Art der Arbeitstätigkeit
- Zwang zur Duldung von Gesetzesverstößen oder Fehlverhalten der Arbeitgeber*in
- Drohung mit Anzeige oder noch schlechteren Arbeits- und Lebensbedingungen bei Regelverstoß oder Widerstand
- Kontrolle und Gewalt gegenüber der betroffenen Person
Zwang und Kontrolle
- Zwang zur Bettelei (ggf. durch kulturelle, ethnische oder religiöse Praktiken)
- Einnahmen müssen an Dritte abgegeben werden
- Überwachung während der Betteltätigkeit
- Bei Ansprechen der Person mischt sich eine dritte Person ein
- Die Person wird bestraft, wenn sie nicht genug Geld einbringt
- Die Person lebt mit Mitgliedern der Gruppierung zusammen
Potenzielle Merkmale betroffener Personen
- Vulnerable Menschen (z.B. Kinder, ältere Menschen oder Migrant*innen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder Verstümmelungen) betteln an öffentlichen Orten
- Die Person lebt in unzumutbaren Umständen
- Kinder derselben Nationalität oder ethnischen Zugehörigkeit in großen Gruppen mit wenigen Erwachsenen
- Minderjährige, welche mit Erwachsenen zusammenleben, welche nicht deren Eltern sind
- Erwachsene oder Minderjährige, welche regelmäßig beim Ladendiebstahl erwischt werden
- Stundenlanges Betteln trotz widriger Witterungsbedingungen
- Personen, welche Gebrechen oder Behinderungen auch bei unzumutbaren Bedingungen (z.B. extreme Kälte) zur Schau stellen
Weitere Merkmale
- Personen bewegen sich in größeren Gruppen und werden gemeinsam an bestimmte Orte zum Betteln gebracht (z. B. in Zügen, Bahnhöfen oder öffentlichen Plätzen)
- Größere Gruppen von Kindern mit demselben erwachsenen Vormund
- Beteiligung an Aktivitäten organisierter krimineller Netzwerke
- Hinweise auf Reisen durch mehrere Länder oder frühere Bettelaktivitäten in anderen Ländern
- Neu auftretende vermehrte Bettelei an bestimmten Orten/ Regionen
Zwang und Kontrolle
- Erzwungene Beteiligung an illegalen Aktivitäten (z.B. Diebstahl, Raub, Erpressung oder Betrug wie Finanz- oder Identitätsbetrug, Schleusung von Migrant*innen, Herstellung/ Schmuggel/ Verkauf von Drogen)
- Missbrauch kultureller, ethnischer oder religiöser Praktiken zur Rechtfertigung von Ausbeutung
- Erzwungener Sozialleistungsbetrug
- Erzwungener Verkauf von illegalen Gegenständen
- Zwangsverheiratung mit Drittstaatsangehörigen für deren Aufenthaltsstatus
- Überwachung anderer ausgebeuteter Personen im Auftrag der Ausbeuter*innen
- Bestrafung bei Nichterfüllung der Vorgaben
- Begangene illegale Aktivitäten werden als Druckmittel verwendet
Potenzielle Merkmale betroffener Personen
- Minderjährige, die Drogen besitzen oder verkaufen
- Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen, die auf gezielte Verstümmelung hindeuten
- Unbegleitete Minderjährige, die von Erwachsenen derselben Herkunft angeblich “gefunden” wurden
- Gruppen von Minderjährigen mit demselben (angeblichen) Vormund
- Minderjährige, die in Haushalten mit nicht verwandten Erwachsenen leben
-
Regelmäßiges Erwischen bei Ladendiebstahl, sowohl von Erwachsenen als auch Minderjährigen
Weitere Merkmale
- Gruppenbewegungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (z.B. auffälliges Auf- und Abgehen in Zügen)
- Teilnahme an Aktivitäten organisierter krimineller Banden, wobei Freiwilligkeit oft schwer erkennbar ist
- Reisen durch mehrere Länder in größeren Gruppen
- Zwang zur Abgabe eines Organs oder Stammzellen
- Versprechen/ Täuschung über finanzieller Vorteile im Zusammenhang mit Organentnahme
- Unkenntnis über Details eines medizinischen Visums
- Rekrutierung unter dem Vorwand einer Krankheit und angeblich notwendiger Behandlung
- Entführung mit anschließendem medizinischen Eingriff zur Organentnahme ohne Wissen der betroffenen Person
- Missbrauch von Adoption für spätere illegale Organentnahme
- Zwang zur Begleichung (eigener/ familiärer) Schulden durch Organverkauf
Medizinische Anzeichen
- Uninformierte Zustimmung zur Organentnahme
- Zwang zur Stammzellentnahme
- Geheime oder illegale medizinische Eingriffe, oft in privaten Kliniken
- Keine Bewegungsfreiheit, keine Kontrolle über Ernährung, medizinische Versorgung oder körperliche Aktivität
- Verwendung von Organen für Hexerei, religiöse Rituale oder unerlaubte medizinische Praktiken
- Zwang zur Leihmutterschaft
- Versprechen (finanzieller) Vorteile im Zusammenhang mit Schwangerschaft
- Zwang oder Täuschung bei der Entscheidung zur Schwangerschaft
- Zwang zur Freigabe des Neugeborenen zur Adoption
- Unrechtmäßige Änderung der persönlichen Daten eines Kindes
- Erzwungene oder ungewollte Trennung vom eigenen Kind
- Vergewaltigung zum Zweck einer Schwangerschaft
- Keine rechtliche Absicherung oder Transparenz
- Verbotene Durchführung in Ländern wie Deutschland
- Ausnutzung vulnerabler Lebenssituationen der Leihmutter
- Fehlende Aufklärung oder gezielte Falschinformation (z.B. über medizinische Risiken, rechtliche Rahmenbedingungen)
- Mehrere schwangere Frauen bzw. Leihmütter leben gleichzeitig in derselben Unterkunft
- Rekrutierung unter dem Vorwand einer Krankheit und angeblich notwendiger Behandlung
Medizinische Anzeichen
- Zwang zur Eizellenentnahme oder künstlichen Befruchtung (IVF)
- Erzwungene Abtreibung (operativ oder medikamentös)
- Geheime oder illegale medizinische Eingriffe, oft in privaten Kliniken
- Keine Bewegungsfreiheit, keine Kontrolle über Ernährung, medizinische Versorgung oder körperliche Aktivität
Umfeld der betroffenen Person
- Eltern oder Verwandte üben starken Druck auf die Person aus bzgl. der Partner*innenwahl (da bereits ein*e Partner*in ausgesucht wurde)
- Person wird von der Familie stark kontrolliert oder überwacht (z. B. Einschränkung der Bewegungsfreiheit, Überwachung von Handy oder sozialen Medien)
- Unter Druck setzen mit drohendem Verlust oder “Beschmutzung” der familiären „Ehre“ bei Widerstand
- Verbot von Beziehungen außerhalb der Familie oder Gemeinschaft (z.B. sozialer Status, Herkunft, religiöse Überzeugungen)
- Plötzliche Reise ins Ausland (oft mit dem Ziel einer Eheschließung)
- Drohungen, Erpressung und/ oder Gewalt bis hin zu Mord bei Widerstand gegen Heiratspläne
- Familienmitglied der Person wurde in der Vergangenheit bereits zwangsverheiratet
- Erwartung traditioneller Rollenbilder
- Keine Akzeptanz unterschiedlicher sexueller Orientierungen (bspw. Homosexualität, Bisexualität) und geschlechtlicher Identitäten (bspw. Trans*identität)
- Fokussierung auf “Jungfräulichkeit” bei Mädchen/ jungen Frauen
- Zahlung von Brautgeld
- Kleidungsvorschriften und Schminkverbot
Verhalten und Aussagen der betroffenen Person
- Minderjährige Person spricht von geplanter Heirat
- Angst vor einem bevorstehenden Ereignis (z. B. Ferienreise oder Familienfeier)
- Angst, sich aus einer bestehenden Ehe zu lösen (z.B. aufgrund von Schulden der Heiratsvermittlung oder Reisekosten), teilweise trotz massiver Gewalterlebnisse
- Andeutungen über eine geplante Heirat, ohne Zustimmung oder gegen den eigenen Willen
- Person hat keinen Einfluss auf die Partner*innenwahl
- Wirkt ängstlich und eingeschüchtert
- Zeigt Anzeichen von psychischer Belastung (z.B. depressive Verstimmungen, Schlafstörungen oder Selbstverletzungen)
- Rückzug aus dem sozialen Umfeld, (z. B. Schule, Ausbildung oder Freundeskreis)
- Schulische Leistungen nehmen plötzlich ab
- Ungeklärte Fehlzeiten in Schule/Ausbildung/Arbeit
- Person zieht sich in Schule/Ausbildung/Arbeit um, bevor sie nach Hause geht und/ oder schminkt sich ab
- Schul- oder Ausbildungsabbruch ohne nachvollziehbaren Grund
- Plötzliche Abmeldung vom Wohnsitz oder Verschwinden aus Einrichtungen
- Anfragen nach Hilfe oder Beratung, oft verdeckt oder indirekt formuliert
- Zwang zur Freigabe des Kindes zur Adoption
- Umgehung offizieller Adoptionsverfahren
- Erzwungene oder ungewollte Trennung vom eigenen Kind
- Fehlende Aufklärung oder gezielte Falschinformation (z.B. Dauer der Trennung, Kontakt zum Kind, rechtliche Rahmenbedingungen)
- Versprechen finanzieller Vorteile im Zusammenhang mit Freigabe des Kindes zur Adoption
- Unrechtmäßige Änderung der persönlichen Daten des Kindes
- Vortäuschung von Familienverhältnissen
- Falsche Angaben zur Herkunft des Kindes oder dessen Familienverhältnissen
- Mitnahme von Kindern aus dem Ausland
- Möglichkeit der Auswahl von Merkmalen des Adoptivkindes (Haut-/ Haar-/ Augenfarbe, Geschlecht...)
- Hohe Zahlungen im Zusammenhang mit der Adoption
- Unwissenheit der Adoptivfamilien über die Illegalität
- Ausnutzung einer Vulnerabilität der Herkunftsfamilie des Kindes
- Gezielte Schwangerschaften zur späteren Adoptionsfreigabe
- Vergewaltigung zum Zweck einer Schwangerschaft
- Vorgetäuschter Kindstod bei Geburt zum Zweck der illegalen Adoptionsfreigabe
- Missbrauch von Adoption für spätere illegale Organentnahme
Weitere Indikatoren-Listen
- Survivor-Informed Indicators for the Identification of Victims and Survivors of Trafficking in Human Beings
- Operational indicators of trafficking in human beings (PDF)
- Human Trafficking Indicators (UN) (PDF)
- Guideline for Frontline Service Providers in Cases of Human Trafficking (PDF)
- How to stay safe against Human Trafficking (PDF)
- KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V.
Indikatoren speziell bei Kindern
Bei Verdacht auf Ausbeutung von Kindern (online oder offline) wende dich bitte an die Meldestelle von ECPAT Deutschland: